Die Bausteine für mein Forex Trading System

Das Forex Trading System vom Fundament bis zum Dach

Stell Dir mal folgende Situation vor: Auf einem Baugrundstück steht ein halb aufgebauter Kran. Überall liegen Baumaterialien herum, dazwischen stehen bereits die ersten Möbel. Zwei Bauarbeiter haben gerade festgestellt, dass das Fundament schief ist und in der Mitte des Fundamentes hat jemand damit angefangen, die Dachpfannen auszulegen.

Niemand würde  sein Haus bauen, ohne einen Plan zu machen

Im Forex Trading kommt das aber recht häufig vor. Man braucht keinen Meisterbrief und keine Zulassung, sondern kann sofort loslegen. Und so lange es beim Demokonto bleibt, ist dagegen auch nichts zu sagen. Leider ticken Menschen so, dass oft mit echtem Geld gehandelt wird, weil der Demohandel zu langweilig wirkt. Ohne die richtigen Regeln und Bausteine kann das ganz schön teuer werden. Hier sind meine...

1. Wieviel bin ich bereit zu riskieren?

Einhundert Prozent aller Verluste, die ich mache werden durch meine eigenen Stop-Loss-Einstellungen hervorgerufen. Immer wenn der Kurs zu weit gegen die von mir gewünschte Richtung läuft, mache ich einen Verlust. Derzeit sitzt mein Initial-Stoploss für alle Währungspaare bei 30 Pips. Setzt man den Stoploss weiter weg, könnte der Kursverlauf natürlich beispielsweise bei 35 Pips noch drehen. Dreht der Kurs nicht, wird der Verlust entsprechend grösser. Obwohl ich Verluste nicht mag, habe ich gemerkt, dass in meinem System ein positiver Nebeneffekt besteht. Wenn der Double Trader eine Position eröffnet, die in die falsche Richtung läuft, wird der Stop-Loss ausgelöst und sollte das betroffene Währungspaar weiter in diese Richtung laufen eine gegenteilige Position eröffnet. Mit wenigen Ausnahmen bin ich also konsequent und dauerhaft im Markt. Geht der Markt dauerhaft in eine Richtung, kommt es häufig zu einem positiven Ergebnis, das die Höhe des potenziellen Verlustes problemlos übersteigen kann. Denn in Gewinnrichtung begrenze ich mein System entweder gar nicht, oder deutlich weniger. Der Nachteil dabei: Kommt es nacheinander zu häufigen Kurswechseln, können auch schnell mehrere Verluste nacheinander ausgelöst werden. Dagegen könnte man beispielsweise einen Filter einbauen, der nur dann einen Trade auslöst, wenn der Kurstrend eine bestimmte Stärke aufweist. Ich habe einige Filter getestet und wieder verworfen. Im Endergebnis läuft mein Double Trader ohne Filter besser.

2. Wann nehme ich einen Gewinn mit?

Ich habe mittlerweile unterschiedliche Gewinnmitnahmen getestet. Viele Trader rechnen mit einem Faktor, der Gewinne und Verluste in eine Relation stellt. Ist beispielsweise der Gewinn drei mal so hoch wie der Einsatz, hätte man einen "3R"-Trade. Das Problem dabei ist, dass man vorher nicht weiß, ob es ein Gewinn wird und wie hoch der Gewinn ausfällt. Man starrt also stundenlang auf den Bildschirm und stellt sich ständig die Frage, wie es jetzt weitergeht. Natürlich kann man vorher einen Take-Profit eingeben und beispielsweise festlegen, dass nach 30 Punkten Gewinn der Trade geschlossen werden soll. Aber auch das macht uns Menschen zu schaffen.

Für jeden gilt es, eigene Antworten auf folgende Fragen zu finden:

  • Was ist, wenn der Trade nach 29 Punkten dreht und der Gewinn wieder ins Minus läuft?
  • Was ist, wenn der Trade mit 30 Punkten Profit beendet wurde und der Markt weitere 140 Pips macht?
  • Sollte ich nach einem erfolgreichen Trade nochmal in die gleiche Richtung nachkaufen?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass der nächste Trade in die andere Richtung geht?
  • Warum sollte ich einen Trade überhaupt freiwillig beenden, wenn er im Gewinn ist?

Um nicht immer wieder in dieses Dilemma zu laufen, habe ich mir angewöhnt, nur noch die Gesamt-Equity für die Entscheidung heranzuziehen. Wenn mein Kontoguthaben mehr als 10 € ins Plus gelaufen ist, schliesse ich häufig alle offenen Trades. Davon habe ich am 1. November häufig Gebrauch gemacht und die Zahlen sprechen für sich. Hintergrund für diese Entscheidung ist die Annahme, dass mein System sofort wieder einsteigt, wenn der ursprüngliche Einstiegsgrund für den Trade noch existiert.

3. Welche Kosten bin ich bereit zu zahlen?

Die Handelsplattform, die Programmierumgebung und die Videoschulung haben mich nichts gekostet. Ich weiß, dass andere Systeme 50 € und deutlich mehr pro Monat kosten. Dieses Budget investiere ich lieber für Bücher. Auch die Zeitschrift Traders lese ich gerne. Wer ein Tablet oder ein Android-Handy hat, kann auch die elektronische Version lesen, oder sogar hören. Für Android gibt es übrigens eine App mit dem Namen EZ PDF Reader und eine kostenlose Vorlesestimme mit dem Namen Ivona Marlene. Mit dieser Kombination kann man jede PDF-Datei auch beim Sport, oder unterwegs im Auto hören. Weitere Kosten sind die Gebühren des Brokers für Transaktionen, der Spread (Ich akzeptiere maximal 3 Punkte) und die Kosten für das Halten einer Position über Nacht (Swap).

4. Wann  und unter welchen Bedingungen kaufe ich?

Buy low, sell high. Das ist die Grundlage, die man immer wieder zu hören bekommt. Stimmt auch, ist aber nicht ganz so einfach. Selbst wenn ich zum richtigen Zeitpunkt die richtige Währung kaufe und die Kursentwicklung in die von mir gewollte Richtung läuft, kann ein zu eng gesetzter Stop-Loss einen Verlust bedeuten. Es gibt nicht viele Trader, die auf lange Sicht profitabel sind. Aber jeder Trader hat seine eigene Meinung und ein System, von dem er überzeugt ist. Es herrscht also kein Mangel an Meinungen. Oft hört man Tipps zu Pivot-Punkten, bestimmten Kerzenformationen oder Uhrzeiten, die todsicher einen Gewinn begünstigen sollen. Van Tharp beschreibt in seinen Büchern sogar Systeme, bei denen der Einstieg zufällig gewählt wird und die trotzdem profitabel sein sollen. Meine Meinung zu dem Thema: Such Dir jemanden, der profitabel ist und hör Dir seine Meinung an. Entscheide dann, ob Du sie übernehmen, anpassen oder verwerfen willst. Dann mach über einen signifikanten Zeitraum hinweg immer das selbe in einem Rahmen der klein genug ist um viele Trades auszuführen ohne dabei pleite zu gehen. Wenn Du Dir die Zahlen vom Double Trader ansiehst, dann wirst Du wissen, was ich meine. Ich selbst berechne die Trendstärke mit Hilfe eines Moving Average, der sich die letzten 14 Kerzen ansieht und entscheidet, ob es rauf oder runter geht. Diese Berechnung nehme ich in zwei unterschiedlichen Zeiteinheiten vor und mein Handelssystem kauft und verkauft auch gleichzeitig parallel in diesen beiden Zeiteinheiten(darum Double Trader)