Zwei Verlusttage und einige Änderungen im Handelssystem
Freitag ist nicht nur der letzte Handelstag der Forex-Woche, sondern oft auch der am wenigsten berechenbare Handelstag. Für mich ist seit Mittwoch Schluss mit den Gewinnen und ich habe in den letzten 48 Stunden kontinuierliche Verluste gemacht. Durch das Double Trader Prinzip sieht man erst, wie hoch diese Verluste ausfallen, wenn man ohne doppelten Boden handelt. Der Double Trader 1 hat den grössten Drawdown bisher erlitten und auch der Double Trader 2 hat momentan nur noch 0,2 Prozent Plus.
Gerade an solchen Tagen denkt man über Änderungen im Handelssystem nach
Macht es Sinn, ein Handelssystem zu ändern, wenn Verluste entstehen? Auf den ersten Blick wir die Antwort ein Ja sein. Selbstverständlich will man mit dem Forex-Handel Geld verdienen und keine Verluste machen. Auf den zweiten Blick stelle ich mir die Frage: Wenn ich jetzt etwas ändere, wie soll ich dann feststellen, ob die Ergebnisse dadurch besser oder schlechter ausfallen? Außerdem muß ich an das Buch Trading for a living von Alexander Elder denken. Dort spricht der Autor davon, daß Anfänger ständig ihr System ändern, wenn ein Verlust sie nervlich zu sehr belastet.
Die Alternative: Das Forex-System wird erweitert, nicht geändert!
Statt die zugrunde liegenden Handelsentscheidungen zu ändern habe ich das Handels-System erweitert. Die Einstiegskriterien beziehen sich jetzt auf drei unterschiedliche Messungen, ob ein bullischer oder bärischer Trend vorliegt. Es handelt sich um einen SMA, bei dem gemessen wird, ob er eine steigende Tendenz aufweist, einen Vergleich mit IHIGH und ILOW ob die Hochs und Tiefs steigen oder fallen und eine Abfrage, ob die offenen Trades gerade über oder unter der Profitgrenze liegen.
Das Ergebnis: Jetzt werden gar keine Trades mehr eröffnet!
Die drei genannten Kriterien zuzüglich der Vorbedingung, dass der Double Trader 2 nur dann handeln darf, wenn der Double Trader 1 gerade profitabel ist, führen dazu, dass bei optisch eigentlich guten Einstiegsbedingungen keine Trades mehr eröffnet werden, da jetzt vier Kriterien erfüllt sein müssen, bevor überhaupt ein Handel zu stande kommt.
Der Expert Advisor ist willig, aber der Mensch ist schwach
Wenn keine Trades eröffnet werden, kann auch kein Profit enstehen. Natürlich will ich als Trader nur die profitablen Trades, aber wenn überhaupt kein Handel mehr stattfindet, bin ich auch nicht zufrieden. Ich bin versucht, mein System in Frage zu stellen, manuelle Trades auszuführen oder die Zeiteinheiten für die Handelssequenzen zu verkürzen, bloss damit wieder offene Trades zustande kommen. Aber mittlerweile habe ich genug Erfahrung im Devisenhandel gesammelt um zu wissen, dass es sich hier um ein emotionales Problem handelt, welches ich ja gerade durch ein nüchternes und nach harten Fakten handelndes Forex-Handelssystem vermeiden wollte. Wie Van Tharp so schön in seinen Büchern lehrt: 90 Prozent im Forex-Trading sind Psychologie! Also bleibt mir an dieser Stelle nichts anderes übrig als zu warten und die nächste Handelswoche als Grundlage dafür zu nehmen, ob ich die restriktiven Änderungen wieder rückgängig mache...