Ein automatisches Handelssystem langweilt sich nicht
Wer Regeln macht, geht meistens davon aus, daß sie auch eingehalten werden. Wenn sie dann eingehalten werden, kann das aber zu langen Phasen absoluter Bewegungslosigkeit führen, zumindest bei automatischen Handelssystemen.
Die Schweizer Bank, die Eurokrise, die Griechenlandwahl - dreimal in die falsche Richtung!
Meine derzeitigen Ergebnisse sind ziemlich mager. Ich weiß aber, daß das nur so aussieht. Da Golden Goose auch große Draw Downs akzeptiert, sind derzeit offene Positionen im Minus, die sich in den letzten zwei Wochen wieder in meine Richtung bewegt haben. Aber natürlich ist das aus psychologischer Sicht nicht halb so wirkungsvoll wie eine profitable Position. Zudem geht der Gesamtmarkt für Devisen auf alle gehandelten Währungspaare gesehen derzeit für mich eher seitwärts. Für Menschen sind solche Tradingphasen totlangweilig - und gefährlich!
Führe mich nicht in Versuchung!
Wenn sich über Tage und Wochen hinweg so gar nichts tut, dann ist man immer wieder einmal der Versuchung ausgesetzt, etwas zu "verbessern". Immer wenn dieser Impuls hochkommt, gehen bei mir die Alarmglocken an! Die Verbesserung eines Handelssystems aufgrund von langweiligen Phasen ist offensichtlich ein emotionaler Grund und hat nichts mit der mathematischen Grundlage eines Expert Advisors zu tun. Trotzdem denke ich immer wieder darüber nach, was ich denn gerne verändern möchte. Ich weiß, daß dahinter der unbewusste Wunsch steht, dass sich bloß wieder irgendwas bewegen soll. Aber eigentlich weiß ich genau, daß Golden Goose funktioniert. Hier die neue Version mit Trailing-Stop
Was also tut man in der Seitwärtsphase?
Jedes Buch zu dem Thema rät: In Seitwärtsphasen hält man die Füsse still und bleibt draußen. Ist logisch, aber nicht menschlich. Forex Trader wollen nicht 80 Prozent ihrer Zeit damit verbringen auf etwas zu warten. Es gilt also, etwas zu finden, womit man sich beschäftigen kann, ohne sein System zu manipulieren.
Backtesting von Handelsideen
Mittlerweile ist der Golden Goose Baukasten soweit fortgeschritten, daß wir die Grundfunktionalitäten wie Handelsgröße, Stop-Loss usw. über fertige Module bereitgestellt bekommen, also können wir uns ohne großen Aufwand auch einmal mit anderen Handelsansätzen beschäftigen. Ich habe gerade wieder ein Buch von Van Tharp gelesen und dort beschreibt er ein AutoSystem, welches er mit Tom Basso auf Basis von zufälligen Handelseinstiegen entwickelt hat. Die Regeln sind sehr einfach und lassen sich leicht nachbauen.
Erkenntnisse aus dem historischen Simulationshandel
Ich habe in den letzten Jahren lernen müssen, daß ein Großteil der auf den ersten Blick logisch erscheinenden Handelsansätze beim Backtest mit historischen Daten nach ein paar Tausend Trades nicht die gewünschten Ergebnisse produziert. Diskretionäre Trader werden das aber erst nach Jahren merken, da sie nicht in der Lage sind, mehr als eine Handvoll Trades pro Woche durchzuführen. Mit dem Metatrader und MQL4 lassen sich ein paar Hundert Trades problemlos in wenigen Minuten machen.